SCHREIBRESIDENZ WALDLESUNGSVIERTEL 2024 — Sascha Bruch
Freitag, 27. September, 19 Uhr
WERKSTATTLESUNG
Nach Ende der vierwöchigen Schreibresidenz in Schloss Rosenau gibt Sascha BRUCH Einblick in das Schaffenswerk und den Arbeitsprozess. Das Romanprojekt, an welchem Bruch arbeitet, trägt den Namen „Kippfenster“ und ist nun um einige Zeilen reicher geworden. Ekaterina HAIDER wird die Lesung thematisch Richtung Traum erweitern, in Kurzfilm und Lesung. [krankheitsbedingter Ausfall! Stattdessen:] Aron Saringer wird mit der Gitarre die Lesung untermalen. Wir laden ein zum Zuhören und zum Gespräch im nostalgischen Kino in Schloss Rosenau.
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SASCHA BRUCH
September 2024 in Schloss Rosenau / Zwettl
2024 wird das Waldlesungsviertel erstmals in eine vierwöchige Schreibresidenz verwandelt. Schriftsteller*innen waren aufgerufen, sich in einem Open Call zu bewerben.
Herzlich gratulieren wir Sascha Bruch zum Erhalt der ersten Waldlesungsviertel-Schreibresidenz in Schloss Rosenau. Bruchs Prosa, die für die Auswahl den Ausschlag gegeben hat, erzählt in eindrücklichen Bildern und erschließt äußerst plastisch die Räume der Handlung. Intertextuelle Verweise verorten die Geschichte; Zitate, Anglizismen und jugendsprachliche Idiome prägen den Klang. Inhaltlich werden unter anderem Körperlichkeit, Krankheit und Gender literarisch thematisiert.
Sascha Bruch wird im September in der Residenz in Schloss Rosenau verweilen und weiter an dem Romanprojekt „Kippfenster“ schreiben: „Die Klinik, das ist ein Ort, an dem sich die Fenster nur kippen lassen und in dem sich einmal pro Woche eine große Gruppe Menschen vor dem Bett versammeln, auf dem Luise sitzt.“ Es handelt sich um eine prosaische Suche nach Sprache jenseits von Diagnosen, um ein Erkunden der eigenen, queeren Identität und des Gewaltpotentials im medizinischen Blick. Wir folgen einer Protagonistin, die Schwierigkeiten mit den Grenzziehungen ihres Lebens hat – die Veränderungen ihres Körpers, die Umfelder von Klinik und „draußen“ und allgemein zwischen Innen und Außen.
SASCHA BRUCH *1998 Nach einem Bachelor in Psychologie studierte Sascha Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst Wien und am Deutschen Literaturinstitut Leipzig. Mitorganisator_in der Lesereihe SEHR ERNSTE und der Literaturvernetzungsplattform NETZ, war tätig bei den Unabhängigen Lesereihen e.V. und Mitherausgeber_in des Literatur-Fotografie Zines „Gras über die Sache“, Sascha schreibt Prosa, Essay und Lyrik, manchmal auch Hörspiele, sucht im Schreiben nach interdisziplinären Verknüpfungen mit bildenden Künsten und Wissenschaft. Veröffentlicht in Literaturzeitschriften und Anthologien, zuletzt: Mosaik, JENNY, Kon-Paper, WeissNet – Feministische Autorinnen Österreich. Preisträger_in beim Treffen junger Autor*innen 2019 und LitArena 2023.
Aron SARINGER ist aus dem Waldviertel und nun wieder im Waldviertel, wo er mit seiner Familie lebt. Dazwischen hat er klassische Gitarre in Wien studiert und sich mich Jazz und Worldmusic beschäftigt. Er spielte in unterschiedlichen Ensembles, sein Herzensprojekt ist aber die Formation Satuo mit ihrer weltmusikalischen Vielseitigkeit.
Ekaterina HEIDER lebt in Wien, wo sie als Autorin, Schauspielerin und Performerin tätig ist. Sie studierte im Masterstudium am Institut für Sprachkunst und erhielt den Hauptpreis der edition exil. Sie publizierte in Anthologien, Magazinen und Literaturzeitschriften, zuletzt in der Anthologie FM4 WORTLAUT.
Ihr Kurzprosaband „meine schöne schwester“ erschien 2013. Derzeit arbeitet sie an ihrem Debütroman, für den sie das Literaturstipendium der BMKÖS erhielt. Seit 2016 ist die Verwertung ihrer Traumaufzeichnungen Teil ihrer künstlerischen Praxis.
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RÜCKBLICK:
Sonntag, 1. September, 15 Uhr
AUFTAKT UND WILLKOMMEN
Besucher*innen und Spaziergänger*innen können am Zwettler Dreifaltigkeitsplatz mit Sascha Bruch in Kontakt treten. Als Programmpunkt wird Adrián Dozetas zu Gast sein und live Written Portraits anfertigen. Musikalische Portraits von Georg Haider. Malender Überraschungsgast aus Zwettl.
Written Portraits. Performance von ADRIÁN DOZETAS
Es begann in Buenos Aires, in einem kleinen Atelier eines befreundeten Malers, als die beiden sich gegenseitig porträtierten, der Maler mit Farbe und ADRIAN DOZETÁS mit Worten, durch seine Schreibmaschine. Mehr als 40 Künstler*innen aus verschiedenen Disziplinen haben sich im Lauf der Jahre dem Projekt angeschlossen und Porträtsessions gemacht. Die Performance wurde bei mehr als 60 Gelegenheiten aufgeführt, von kleinen Veranstaltungsorten bis hin zu großen Festivals in Europa. 2022 hat Dozetas‘ unter dem Titel The Written Portraits Poems 100 der bis dahin entstandenen Portraits veröffentlicht.
In Zwettl wird er von GEORG HAIDER begleitet, einem experimentierenden Multiinstrumentalisten, der gerne Texturen und Atmosphären kreiert.